„In Minuten zur eigenen Website mit KI!“ Ein paar Klicks, und schon sind Sie online. It’s magic!
So oder so ähnlich werden aktuell viele Angebote beworben, die KI-generiertes Webdesign verkaufen wollen. Doch ist es wirklich so einfach? Und was bekommt man – Stand heute – von der KI?
Man kann es klar sagen: Die Werbung hält, was sie verspricht!
Das mag überraschen – zumindest auf den ersten Blick! Dabei handelt es sich um die ganz klassische Werbemachart: Es wird gesagt, was man bekommt, und verschwiegen, was fehlt. Mit KI erhalten Sie tatsächlich eine Website, ohne sich mit Technik auskennen zu müssen – so zumindest das Versprechen. Das kann z. B. eine Lösung sein, wenn Sie nur eine digitale Visitenkarte benötigen oder eine einmalige Veranstaltung ankündigen möchten.
Das Problem: Diese Seiten basieren auf Vorlagen, die auch viele andere nutzen. Das Ergebnis? Ihre Website sieht aus wie tausend andere – und wird im Meer der Beliebigkeit untergehen.
An einer individuellen Website kann KI nur scheitern, denn eine gute Website repräsentiert Ihr Unternehmen und muss allein deshalb unverwechselbar sein. Kein Durchschnitt, sondern Zuschnitt! Nur so trägt Ihre Website zur Markenbildung bei. Markenbildung ist ein langwieriger Prozess, den KI (noch) nicht abbilden kann. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Der wichtigste Grund: Eine Website allein erzeugt kaum Traffic, weil sie nur schwer gefunden wird.
Die KI fragt nicht, wen Sie mit Ihrer Website ansprechen möchten oder welche tieferen Ziele Sie verfolgen. Doch genau das ist für Suchmaschinen wie Google entscheidend, da diese stets nach dem besten Ergebnis für die jeweilige Suchanfrage suchen. Hat Ihr Mitbewerber eine Website, die mit Diensten wie Google Business, Facebook, Instagram oder LinkedIn verknüpft ist und zahlreiche Backlinks hat, wird dessen Seite angezeigt – Ihre hingegen nicht.
Auch die Integration von externen Diensten wie Shopsystemen, Bestellsystemen oder Terminkalendern kann die KI nicht leisten. Hier ist also Eigeninitiative gefragt. Zwar muss man oft nur einen Code einfügen, aber auch das liegt nicht jedem. Zudem müssen die externen Dienste – ob mit oder ohne KI – erst konfiguriert werden. It’s not magic!
Was ist mit dem Look?
Hat ein Unternehmen bereits ein Corporate Design, ist fraglich, ob dieses auch auf einer KI-Website umgesetzt werden kann. Spätestens, wenn man eigene Bilder oder eine hauseigene Typografie einpflegen möchte, ist es vorbei mit der Einfachheit. Verzichtet man darauf, geht die Wiedererkennbarkeit verloren.
KI-Websites sind generisch – oder, um es anders zu sagen: uninspiriert. Alles, was menschliche Kommunikation lebendig macht, gerät hier zum Einheitsbrei. Ein passendes Zitat auf der Website, eine Grafik, die einen Sachverhalt ohne Worte erklärt, Bewertungen von Kunden, Texte mit Konzept – all das kann eine Website bereichern. Aber nur, wenn man es auch integrieren kann. Wer jemals eine KI gebeten hat, einen selbst erfundenen Witz zu erzählen, weiß, dass sie keinen Humor hat:
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„Erzähle mir einen von dir erfundenen Witz.“
ChatGPT:
Na klar, pass auf:
Warum können Grafiker nicht kochen?
Weil sie ständig nur an der Pfannen-Typografie rummeckern! 😄
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Das Unerwartete, Kreative und Unterhaltsame ist für KI so unzugänglich wie für den Normalbürger die Steuererklärung. Einen „Helge-Schneider-Moment“ wird KI wohl niemals erzeugen können.
Fazit:
Mit KI kann man schnell eine Website erstellen. Möchte man diese jedoch individuell gestalten, hat man genauso viel Arbeit wie mit einem klassischen Web-Editor – und benötigt entsprechende technische und allgemeine Kenntnisse. So gesehen hat man mit KI nichts gewonnen, wenn es um echtes Webdesign geht. Alles, was eine Website tatsächlich funktional und sinnvoll macht, lässt sich weiterhin nur mit Fleiß und Inspiration erreichen. Google merkt den Unterschied – und Ihre Kunden auch.
Als Gestalter kann ich preislich nicht mit einem KI-Webbaukasten mithalten. Alles andere kann ich aber nach wie vor besser als die Maschine! Falls Sie bei Ihrer Website auf Qualität setzen möchten freue ich mich auf Ihre Anfrage.